Zum Tode von Hermann Scheer

Veröffentlicht am 17.10.2010 in Partei

Der langjährige SPD-Bundestagsabgeordnete und Träger des Alternativen Nobelpreises, Hermann Scheer, ist am Donnerstag gestorben. Die Nachricht „hat mich tief erschüttert und sprachlos gemacht“, sagte der SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel. Scheers engagierte Arbeit für die dringend notwendige Energiewende verpflichte die SPD.

„Hermann Scheer war ein engagierter Kämpfer für die dringend notwendige Energiewende“, betonte der SPD-Vorsitzende. Früher als andere habe er erkannte, dass ein Fortführen der derzeitigen Art des Energieverbrauchs eine Katastrophe für die Umwelt und das Ende der menschlichen Zivilisation bedeuten würde. Deshalb habe sich Scheer im Parlament, in der SPD, aber vor allem im direkten Gespräch mit Bürgern, Initiativen und der Wirtschaft für einen raschen, entschiedenen Ausbau der Erneuerbaren Energien engagiert. „Dieser Wandel war für ihn ein „energetischer Imperativ“ – alternativlos sowohl im wirtschaftlichen wie im moralischen Sinne“, so Gabriel.

Der SPD-Vorsitzende würdigte Hermann Scheer als einen Politiker, „der politische Wirkung auch ohne formale Ämter in Regierung oder Parteien entfaltete – durch seine klaren Argumente, durch seine visionäre Kraft und seine charismatische Erscheinung“.

Er erinnerte daran, dass Scheer 1999 der Alternative Nobelpreis verliehen wurde. Diese Verleihung zeigte auch, „welch große internationale Beachtung seine Kompetenz und sein hellsichtiges Wirken für die Energiewende fand - manchmal mehr als im eigenen Land“. Oft habe Hermann Scheer gewirkt „wie ein David, der gegen die Goliaths dieser Welt kämpfte: gegen ignorante Ablehnung der Energiewende in der Wirtschaft, aber auch in der Politik. Seine Lebensphilosophie war, dass der Text ohne Bedeutung ist, wenn alle einstimmig singen. Das hinderte ihn nicht an Parteisolidarität – aber schützte ihn stets vor Konformismus.“

Ein Jahr vor der Verleihung des Alternativen Nobelpreises erhielt Scheer für sein Umwelt-Engagement den Weltsolarpreis, Auch wurde er vom amerikanischen „Time Magazine“ als „Hero for the Green Century“ (Held des grünen Jahrhunderts) ausgezeichnet.

Sigmar Gabriel betonte, seine Partei werde dem profilierten Umweltpolitiker ein ehrendes Andenken bewahren. „Hermann Scheer war ein politischer Visionär, der kein Träumer war. Die Rettung unserer natürlichen Lebensgrundlagen war sein Antrieb. Seine Arbeit verpflichtet uns.“

Hermann Scheer fand als 21-Jähriger zur Sozialdemokratie. 1993 wurde er Mitglied des SPD-Parteivorstandes. Drei Jahrzehnte war er Mitglied des Deutschen Bundestages.

 

Homepage SPD Kreisverband Emmendingen

Nachrichten aus Baden-Württemberg

Für faire Löhne und gute Arbeitsbedingungen: Tarifvertragsgesetz ist 75 Jahre alt!

Am 9. April 2024 feierte das Tarifvertragsgesetz sein 75-jähriges Bestehen. Seit seiner Einführung im Jahr 1949 legt es die Rahmenbedingungen für Tarifverhandlungen zwischen Unternehmen und Gewerkschaften fest. Diese Tarifverträge sind seit jeher Garanten für faire Löhne und gute Arbeitsbedingungen, und sie spielen eine entscheidende Rolle bei der sozial-ökologischen und digitalen Transformation unserer Wirtschaftsordnung.

Am 20. April haben wir mit vielen engagierten Genoss:innen und Bundesinnenministerin Nancy Faeser in Wiesloch unseren Auftakt in die heiße Phase des Europa- und Kommunalwahlkampfes begangen. Unser Spitzenkandidat René Repasi machte deutlich, um welche Errungenschaften der Europäischen Union es im anstehenden Wahlkampf zu kämpfen gilt: "Europa schützt die Demokratie, Europa steht für die offenen Grenzen und Europa ist gebaut auf den Werten von Toleranz und Rechtsstaatlichkeit - alles Dinge, die die Rechtspopulist:innen ablehnen. Sie wollen Europa abbauen und schleifen - das können und werden wir nicht zulassen!".

Am 9. Juni ist es so weit: In unseren Ortschaften, Gemeinden, Städten und Landkreisen wird gewählt. Viele engagierte Mitglieder in der SPD Baden-Württemberg haben in den vergangenen Monaten um Kandidierende geworben und spannende und abwechslungsreiche Listen aufgestellt.

Spätestens jetzt werden die letzten organisatorischen Weichen für die Wahlkampf-Phase gestellt. Aber nicht nur für die Kommunalwahl, sondern auch für die Wahl zum Europäischen Parlament.

Auf die beiden heißen Wahlkampf-Phasen wollen wir euch gemeinsam mit der Bundesministerin des Innern und für Heimat Nancy Faeser einstimmen. Dazu laden wir euch alle herzlich am Samstag, 20. April um 9 Uhr ins Palatin in Wiesloch ein. Dabei sein wird unser Landesvorsitzender Andreas Stoch MdL, unser baden-württembergischer Spitzenkandidat für die Europawahl René Repasi und weitere aktive Kommunal- und Europapolitiker:innen.